Am Donnerstagabend, der 29. Februar fand der erste Anlass der Reihe «Podium Gastronomie» mit dem Thema Künstliche Intelligenz in der Gastronomie statt. Claudio Mirti, AI Specialist von Microsoft, zeigte in seinem spannenden Inputreferat die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, KI oder AI (artificial intelligence) auf und illustrierte konkret Anwendungsbeispiele in der Gastronomie.
Claudio erinnerte uns daran, dass Daten der Ausgangspunkt für jegliche Digitalisierung ist, ohne Daten hätten wir weder früher von Deep Learning profitieren können, noch heute von Generative AI (GPT-4), wo mittlerweile ein einziges Modell alle Anfragen in natürlicher Sprache bearbeitet. Als Anwendungsbeispiel in der Gastronomie kann mit prompt Engineering ein Menü nach spezifischen Anforderungen zusammengestellt werden, inklusive dem visuellen Aspekt. Zum vorgeschlagenen Menü wird ein entsprechendes Bild künstlich generiert. Weiter bestehen heute beispielsweise auch die technischen Möglichkeiten, um mittels KI eine Social Media Kampagne zu erstellen. Claudio Mirti betonte in seinem Referat, dass artifical intelligence nur in Verbindung mit human intelligence die beste Lösung erbringt.
Diese Aussage bekräftigten auch die Teilnehmer der anschliessenden Podiumsdiskussion. Andrin Willi führte gekonnt durch den Abend, er moderierte die Podiumsdiskussion anhand einer fiktiven ‘customer journey’ und deckte mit seinen Fragen an die einzelnen Teilnehmer viele Berührungspunkte der Gastronomie mit KI ab. Eingangs erläuterte er die Wichtigkeit des Unterschiedes zwischen Digitalisierung, QR-Code steht auf der Speisekarte und einer eigentlichen KI-basierten ‘customer journey’ mit personalisierten Weinempfehlungen oder Nachfragevorhersagen für eine bessere Ressourcenplanung.
Elina Jungo von Com:cierge erklärte beispielsweise, wie konkret beim Tisch-Reservationssystem KI Betriebe unterstützen kann. Sie fügte aber auch hinzu, dass die Systeme im Hintergrund fortlaufend am Lernen sind und wir uns dabei bewusst sein müssen, dass Fehler in Kauf genommen werden müssen, um schlussendlich besser zu werden. Zudem gibt es teils auch ‘hands-on’ Aktivitäten eines Betriebes, welche in Verbindung mit KI vieles bewirken können. KI kann Feedback von Gästen aus verschiedenen Quellen zusammenziehen, analysieren und sogar Antworten für diese Gäste vorbereiten. Es liegt dann aber an den Menschen, sich die Zeit zu nehmen, diese Antworten in der Betriebsführung miteinzubeziehen sowie allenfalls die entsprechende Antwort an den Gast zu personalisieren.
Patrick Camele, CEO der SV Group, betonte, dass die Chancen der KI vor allem dort wertvoll sind, wo es wirklich einen Benefit für den Gast, das Management und das Unternehmen gibt, dass heisst in denjenigen Bereichen, welche nicht direkt mit der Gästebetreuung im Zusammenhang sind. Es soll nicht der Koch ersetzt werden, sondern die Küche muss so gebaut sein, dass ein Putzroboter möglichst effizient die Reinigung der Küche übernimmt. Die SV Group hat mit likeMagic, einer user-zentrierten digitalen Hospitality-Plattform, schon viel Erfahrung in der diesbezüglichen Entwicklung sammeln können. Patrick Camele merkte mit einem Schmunzeln aber auch an, dass diese umfassende digitale Hospitality-Lösung viel Energie verbrauchte und die nötige Weiterentwicklung auch sehr teuer ist.
Sandra Tappolet vom Siblinger Randenhaus ist mit der grossen Sonnenterrasse meist über dem Nebelmeer abhängig von möglichst genauen Wettervorhersagen, um ihren Betrieb effizient planen zu können. KI erkennt sie diesbezüglich als Unterstützung in der Administration und in deren Planung. Der persönliche Kontakt zu ihren Gästen und das Eingehen auf deren Spezialwünsche steht für sie weiterhin an erster Stelle. Sie betonte, dass viele ihrer Stammkunden eben genau diese Individualität sehr schätzen.
Claudio Mirti fasste zusammen das Microsoft der ‘Werkzeuglieferant’ zu künstlicher Intelligenz ist. Für Betriebe ist die Fragestellung zentral, was sie überhaupt brauchen und, vor allem auch was kann in bestehende Systeme eingebaut werden? Diese Frage werden sich in Zukunft viele Betriebe stellen müssen.
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